Mangelnde Verhandlungsbereitschaft der Arbeitgeber

Bernd Fröhlich, stellv. tlv Landesvorsitzender

Nachdem die Arbeitgeber auch die zweite Runde der Tarifverhandlungen über Einkommen und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten der Länder am 27. Februar 2015 in Potsdam ohne konkretes Angebot für eine lineare Erhöhung der Löhne und Gehälter zu Ende gehen ließen, brachten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes ihren Unmut am 11. März 2015 auch in Jena zum Ausdruck. Mehrere tausend Landesbeschäftigte, darunter auch tlv Mitglieder aus einzelnen Kreisverbänden versammelten sich auf dem Holzmarkt zu einer Kundgebung.

Bernd Fröhlich, stellvertretender Landesvorsitzender des tlv thüringer lehrerverband und Mitglied der dbb Verhandlungskommission, erneuerte die Forderung nach einer Entgeltordnung für tarifbeschäftigte Lehrer. „Die Warnstreikaktionen in Thüringen und in den anderen Bundesländern zeigen deutlich, dass es die Kolleginnen und Kollegen bei der Durchsetzung ihrer Forderungen Ernst meinen. Die Entgeltordnung für die tarifbeschäftigten Lehrkräfte ist eine der zentralen Forderungen der Gewerkschaften“, sagte Bernd Fröhlich.

Einschnitte bei der betrieblichen Altersversorgung lehne der tlv kategorisch ab. „Ziel der Arbeitgeber ist es, die betrieblichen Rentenansprüche zu kürzen und den Beschäftigten das alleinige Kapitalmarkt- und Zinsrisiko aufzubürden. Das ist mehr als respektlos“. so Bernd Fröhlich.

„Es ist bedauerlich, dass das ewige Prozedere jeder Tarifrunde auch diesmal wieder abläuft, dass auch vor dem dritten Termin noch kein Arbeitgeberangebot vorliegt. Und wenn uns unsere Finanzministerin Heike Taubert sagt, dass die bei Erfüllung aller unserer Forderungen notwendigen 160 Millionen Euro nicht zu stemmen seien, können wir nur mit Unverständnis reagieren“, sagte der Vorsitzende des tbb beamtenbund und tarifunion Helmut Liebermann vor den rund 1 500 Demonstranten.

„Die Logik, wir haben kein Geld, also werden die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes geringer an der allgemeinen Einkommensentwicklung beteiligt als alle anderen Berufsgruppen, ist nicht akzeptabel. Mit welchem Recht die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes überproportional zur Haushaltskonsolidierung beitragen sollen, konnte uns noch niemand erklären!“

Jetzt heiße es, nochmals Druck zu machen, um möglichst in der dritten Runde zu einem tragfähigen Kompromiss zu kommen.

Weitere Fotos von der Kundgebung