Statement des tlv zum aktuellen Corona-Beschluss

„In dem aktuellen Beschluss sehen wir im Hinblick auf das Thema Bildung den Willen, der Pandemie etwas entgegenzusetzen – gleichzeitig aber auch viel Aktionismus.
In der Kürze der Zeit wurde nun entschieden, die Ferien vorzuverlegen. Auf die wichtige Frage nach den Halbjahreszeugnissen geht der Beschluss nicht ein – wie man jedoch hört, sollen diese nach wie vor wie geplant am 5. Februar ausgegeben werden. Für die Schulen bedeutet das bei vorverlegten Ferien trotzdem eine Woche weniger Zeit, um alles vorzubereiten. Noten gibt es ohnehin zu wenige, außerdem sind Klassenkonferenzen anzuberaumen. Und bislang sind die Schulleitungen noch gar nicht offiziell darüber informiert worden, was ab Montag gelten soll. Darüber hinaus bedeutet die Aussetzung der Schulpflicht für die zweite Februarwoche – um die Urlaubspläne der Eltern nicht zu durchkreuzen – mehr Stress für die Schulen, als dass es jemandem nutzt.
Eine weitere Baustelle sind die neuen Bestimmungen zur Notfallbetreuung, die ebenfalls ab kommendem Montag gelten sollen. Es soll dann Formulare für die Eltern geben, mit denen sie den Bedarf nachweisen müssen. Auch hierzu gibt es – Stand Mittwochmittag – noch keine offiziellen Informationen.

Die Abschlussklassen sollen trotz der Schulschließungen Präsenzunterricht erhalten. Aber in welcher Form? In welchen Fächern? Hier bleiben weiterhin viele Fragen offen.
Und schließlich ist da die schriftliche Anordnung, dass ab dem 1. Februar Unterricht im Wechselmodell zu erfolgen hat. Von einer Anpassung an die dann herrschenden Verhältnisse ist keine Rede. Diese Anordnung ist in etwa so, als ob die Landesregierung verfügen wollte, dass es ab dem 1. Februar nicht mehr schneit.“

Rolf Busch, Landesvorsitzender, tlv thüringer lehrerverband