Monitoring für Dummies – Klappe, die Zweite

Liebe Kolleginnen und Kollegen,inzwischen sind einige Wochen ins Land gegangen, seitdem wir mit der ersten Folge von Monitoring für Dummies an den Start gegangen sind. Die Resonanz darauf hat uns überaus positiv überrascht. Fast 900 Menschen haben sich das Video angeschaut, und uns erreichte so mancher Kommentar von Ihnen. Für allen Zuspruch, aber auch für die konstruktive Kritik sind wir Ihnen aufrichtig dankbar.Am Ende dieses Schreibens finden Sie den Link zur zweiten Folge, die sich wie versprochen mit dem Subsidiaritätsprinzip beschäftigt – natürlich wieder mit einem kräftigen Augenzwinkern. Aber es gibt noch mehr zu berichten: Das Ministerium hat nämlich tatsächlich reagiert!Weil die Einlösung ihres im Februar dieses Jahres gegebenen Versprechens, sich ein ehrliches Bild von den Unterrichtsausfällen zu machen, auch nach den Sommerferien noch auf sich warten ließ, haben wir der Kultusministerin im September einen Brief geschrieben. Darin haben wir unser aller Sorgen um die Anzahl der Fehlstunden und die zunehmende Überlastung der Lehrerinnen und Lehrer deutlich benannt und am Ende gefordert, dass

1.   das Monitoring zurückgenommen wird,

2.   wir endlich ohne Auflagen und Einschränkungen eine Online-Umfrage zum Thema Ausfallstunden durchführen dürfen und

3.   die aus dieser Umfrage resultierenden Ergebnisse auch zu den notwendigen Veränderungen führen.

Zunächst einmal passierte – nichts. Doch dann ging unser Video online, und siehe da, Anfang November flatterte uns ein fast vierseitiges Antwortschreiben der Ministerin ins Haus.

Erwartungsgemäß wurde darin die Sinnhaftigkeit des Monitorings verteidigt, unser Tonfall gerügt und die erste Folge von Monitoring für Dummies als „der gemeinsamen Sache nicht dienlich“ eingestuft. Aber: Der tlv ist auch zu persönlichen Gesprächen eingeladen worden. Die Ministerin hat sogar darum gebeten, dass wir ihr im Vorfeld schriftliche Vorschläge für die von uns gewünschten Veränderungen unterbreiten. Sie schreibt:

„Der angestrebte intensive Dialog mit Ihnen mag im Ergebnis dann zum Entwurf eines neuen Schreibens an die Schulen, welches auch die gegenwärtigen besonderen Herausforderungen berücksichtigt, führen.“

Der zweite Zusage, die wir mittels dieses Briefes erhalten haben, betrifft die von uns angestrebte Online-Umfrage zur tatsächlichen Zahl der Ausfallstunden an Thüringens Schulen. Bisher war es uns nicht möglich, eine solche ohne Einschränkungen und Auflagen durchzuführen. Doch im Antwortschreiben der Ministerin heißt es nun:

„Es steht Ihnen frei, eine Erhebung durchzuführen und Ihre Form der Befragung (Online-Befragung) zu wählen. Transparenz und Offenheit sind uns wichtig und wir haben dazu bereits gute Erfahrungen in der Abstimmung mit der Landesschülervertretung bzw. der Landeselternvertretung gemacht. Sollten Sie eine Erhebung durchführen, bin ich sehr an einer Rückmeldung der Ergebnisse interessiert.“

Dies ist endlich eine erfreuliche Entwicklung in die richtige Richtung. Erstmals haben wir die Perspektive, eine Veränderung des Monitorings zu erzielen, die dieses zu einem wirklich hilfreichen Werkzeug für die Schulleitungen unseres Landes macht. Noch ist freilich alles beim Alten, aber wir haben nach diesem Antwortschreiben beschlossen, zunächst einmal auf die Online-Befragung zu verzichten – quasi als eine Art Vertrauensvorschuss ans Ministerium.

Die zweite Folge von Monitoring für Dummies gibt es aber natürlich trotzdem: Versprochen ist versprochen!

Viel Spaß mit dem Subsidiaritätsprinzip wünscht Ihnen

Ihr Rolf Busch