Schulöffnung ab Montag

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

eine aufregende Woche geht zu Ende. Nachdem der Kultusminister am Dienstag bei der Regierungsmedienkonferenz endlich die Eckpunkte für die Wiederöffnung der Schulen vorgestellt hat, beschäftigen uns alle nun viele Detailfragen.

Vor allem diejenigen, die zu einer der Risikogruppen gehören, haben momentan viele Sorgen. Die beiden Fragen, die uns in den letzten zwei Tagen am häufigsten gestellt wurden, sind die, ob Kolleginnen und Kollegen über 60 ein Attest vorlegen müssen und ob sie gezwungen werden können, am Präsenzunterricht teilzunehmen bzw. Gruppen zu betreuen. Beides lässt sich anhand der Vorgaben des Ministeriums klar mit Nein beantworten: Wer aufgrund seines Alters zur Risikogruppe gehört, muss nichts weiter vorlegen. Und kein Mitglied irgendeiner Risikogruppe (ü60, Raucher ü50, Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, Schwangere) kann gezwungen werden, Gruppenunterricht im Klassenzimmer zu erteilen oder Gruppen zu betreuen.

Ansonsten kommen jetzt offenbar nach und nach detailliertere Anweisungen vom Ministerium an die Schulen. Wer den Fortgang in dieser Woche mitverfolgt hat, der weiß, dass wir darauf gedrängt haben, dass die Gymnasien nicht erst am Freitagnachmittag informiert werden, wie es ab Montag zu laufen hat. Sie haben nun immerhin am Donnerstag mehrere Schreiben enthalten, die einiges an Klarheit, aber sicher auch viele neue Herausforderungen mit sich bringen. Für alle anderen Schulformen werden hoffentlich im Laufe der Woche Instruktionen kommen, die ihnen etwas mehr Zeit zur Vorbereitung lassen.

Bitte erlauben Sie uns noch diese generelle Bemerkung: Es sind besondere Zeiten. Momentan läuft nichts so, wie wir es kennen. So manches ärgert uns, aber vieles läuft hier – im Vergleich zu anderen Regionen der Welt – ziemlich gut. Wir vom tlv versuchen momentan, alle unsere Antworten und Hinweise an diesen beiden Leuchttürmen auszurichten:

1. Der Schutz der Gesundheit aller steht an oberster Stelle.
2. Unter Beachtung des ersten Punktes sind schon entstandene oder jetzt neu entstehende Nachteile bestmöglich zu minimieren.

Auch dem Minister haben wir ans Herz gelegt, diese beiden Grundsätze als Richtlinien zu sehen – und diese vielleicht auch noch einmal schriftlich zu fixieren. Die kommenden Wochen und vielleicht sogar Monate werden viel Geduld, gesunden Menschenverstand und Augenmaß erfordern. Unser Wunsch in diesen stürmischen Zeiten ist eine gesunde Portion Gelassenheit für alle. Dinge werden anders laufen, länger dauern, vielleicht vor den Baum gehen. Aber solange alle gesund bleiben und solange niemand gravierende Nachteile erleidet, ist aus unserer Sicht alles gut.

Allen Kolleginnen und Kollegen, die am Montag wieder vor Ort starten, wünschen wir – trotz allem – Freude beim Wiedersehen mit ihren Abiturienten. Allen, die weiterhin von zu Hause unterrichten, wünschen wir bestmögliche Bedingungen (wir arbeiten weiter dran!) und einen langen Atem. Und allen Schulleitungen wünschen wir Kreativität und trotz der Umstände vielleicht auch Freude daran, endlich etwas mehr Eigenverantwortung zu bekommen.

Selbstverständlich sind wir weiterhin jederzeit für Sie da.

Bleiben Sie gesund und optimistisch!

Ihr tlv