tlv zu Aussagen von Ex-Staatssekretär Roland Merten: „Populistischer Unsinn“

„Die Aussagen des ehemaligen Staatssekretärs für Bildung weisen wir als Interessenvertretung der Lehrerinnen und Lehrer in Thüringen entschieden zurück. Sie sind nicht nur gnadenlos populistisch, sondern auch inhaltlich kompletter Unsinn. Dass sich beispielweise Lehrkräfte – wie von Herrn Merten behauptet – mit windigen Begründungen ihrer dienstlichen Aufgaben entledigen, ist gleich doppelt falsch. Zum einen entscheiden nicht die Lehrer selbst darüber, ob und in welchem Umfang sie Abminderungsstunden erhalten. Und zum anderen erledigen sie in der Zeit, die sie dann nicht vor einer Klasse stehen, andere – aber natürlich ebenfalls dienstliche – Aufgaben. Zudem zeugt Herrn Mertens Einschätzung, dass man die zusätzliche Arbeit für die Betreuung von Lehramtsanwärtern und die Klassenleiterfunktion locker-flockig nebenbei ableisten könnte, von hochgradiger Unkenntnis der Realität in den Schulen. Und sie zeugt von einer Auffassung des Lehrerberufs, der auch eines bereits ausgeschiedenen Staatsekretärs für Bildung unwürdig ist.

Wir können nur darüber spekulieren, was Herrn Merten dazu veranlasst hat, in derartiger Weise bewusst Hass auf die Lehrer zu schüren. Mag sein, dass damit von dem abgelenkt werden soll, was immer deutlicher zutage tritt: dass nämlich während seiner Amtszeit gravierende bildungspolitische Fehler begangen worden sind, die die Grundlagen für die jetzige Misere gelegt haben.“

Tim Reukauf, Sprecher und Mitglied der erweiterten Landesleitung des tlv thüringer lehrerverband