tlv zur KMK: „Der Minister hat Wort gehalten“

Erfurt, 12.06.2018 – Wenige Tage vor Beginn der Sitzung der Kultusministerkonferenz, die am 14. und 15. Juni in Erfurt stattfindet, zeigt sich der tlv thüringer lehrerverband zufrieden mit der Agenda. „Der Thüringer Bildungsminister und diesjährige KMK-Präsident Helmut Holter hat Wort gehalten und das Thema Gewalt gegen Lehrpersonen auf die Tagesordnung gesetzt“, freut sich Rolf Busch, Landesvorsitzender des tlv. „Damit leistet er einen entscheidenden Beitrag, um diese wichtige Debatte weiter voranzubringen.“

Es spräche zudem für den Umgang des Ministers mit dem Thema, dass er seine Entscheidung öffentlich auf das fortlaufende Engagement des tlv zurückgeführt habe. „Wir fühlen uns wahr- und ernstgenommen und sind nun gespannt, zu welchem Ergebnis die Länder kommen werden“, so Busch. Schließlich zeigten sich nicht zuletzt bei der Erfassung und Dokumentation von Gewaltvorfällen erhebliche Unterschiede im Vorgehen der Ministerien. „Zwischen Berlin, wo auch verbale Gewalt dokumentiert wird, und beispielsweise Baden-Württemberg, wo solcherlei Vorfälle überhaupt nicht erfasst werden, liegen diesbezüglich Welten.“

Eine der Forderungen des tlv an die KMK und damit auch an Thüringen laute deshalb, sämtliche Fälle von Gewalt gegen Lehrkräfte systematisch zu erfassen und die Zahlen öffentlich zu machen. „Es handelt sich nicht um Einzelfälle. Das hat auch die zweite Forsa-Umfrage gezeigt, die der Verband Bildung und Erziehung (VBE) im Frühjahr 2018 durchführen ließ“, erklärt Busch. „Diesmal wurden die Schulleiter befragt und haben die Ergebnisse der Lehrerbefragung bestätigt. In den letzten fünf Jahren gab es an jeder zweiten Schule psychische Gewalt gegen Lehrkräfte, an jeder dritten physische. Parallel dazu haben auch wir als Landesverband des VBE die Thüringer Lehrer erneut befragt. Es hat sich nach ihrem Empfinden nichts geändert.“

Neben der Forderung nach einer konsequenten Dokumentation der Gewalt gegen Lehrer wiederholt der tlv im Vorfeld der KMK auch seine Forderung nach einer Verbesserung der Rahmenbedingungen in den Schulen. „Zu kleine Räume, zu große Klassen, zu wenige Lehrer und zu viele Herausforderungen durch zusätzliche Aufgaben sind nicht die Ursachen von Gewalt. Aber sie begünstigen sie. Wir brauchen deshalb dringend die Unterstützung von Sonderpädagogen, Schulpsychologen, Schulsozialarbeitern und Schulgesundheitsfachkräften. Nur mit solchen multiprofessionellen Teams können wir endlich Entlastung schaffen.“

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