Statement zur Entscheidung, nun doch nicht alle Grundschulen zu öffnen

„Heute am späten Nachmittag ist verfügt worden, dass in Landkreisen mit einem Inzidenzwert über 200 die Grundschulen nun doch geschlossen bleiben. Für Werte zwischen 150 und 200 wird dies ebenfalls dringend empfohlen – verantwortlich sind nun aber die Landkreise und nicht mehr die Landesregierung.
Heute, Freitag, am späten Nachmittag – es ist einfach nur beschämend, wie hier mit all den Menschen umgegangen wird, die von einer solchen Entscheidung betroffen sind. Denn das ist ja nicht nur das pädagogische Personal: Auch die Eltern, die Verkehrsbetriebe, die Anbieter der Schulspeisung … An so einer Entscheidung hängen die Zeit, die Kraft, die Nerven und das Geld sehr vieler Menschen.
Wir vom tlv haben bereits am Dienstag gefordert, die Schulöffnungen für den 22. Februar nicht unabhängig von Inzidenzwerten zu beschließen. Aber die Landesregierung ließ sich nicht beirren und brüstete sich stattdessen auch noch damit, dass ja nun den Schulen die geforderten drei Werktage Vorlauf gewährt seien. Tja. Das war wohl wieder einmal nichts. Diese Art der Entscheidungsfindung und Kommunikation lassen sowohl das nötige Sachverständnis als auch den ebenso wichtigen Respekt für alle Betroffenen schmerzlich vermissen. Ein echtes Armutszeugnis – heute, am Tag der Zeugnisausgaben.“

Rolf Busch, Landesvorsitzender
tlv thüringer lehrerverband