Sind Alltagsmasken gefährlich?

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die für den 9. November erwarteten flächendeckenden Aktionen der „Querdenker“ sind wohl ausgeblieben. Dafür kursiert seitdem jedoch ein Video im Internet, in dem sich ein Rechtsanwalt aus der Querdenken-Szene darüber äußert, wie gefährlich die Alltagsmasken seien. Er zitiert die Richtlinien der Deutschen Unfallversicherung und behauptet, dass Arbeitgeber, die das Tragen von Alltagsmasken anordnen – inklusive der Schulen – vorher jeder betroffenen Person eine ärztliche Untersuchung anbieten müssten. Weiterhin wird behauptet, dass ab dem 9.11. „jeder Arbeitgeber, jeder Schulleiter, jeder Lehrer persönlich haftet, falls etwas mit den Masken passiert.“ Dies hätte die gesetzliche Unfallversicherung nun „klargemacht.“

Wir haben uns nach dem Ansehen des Videos umgehend ans TMBJS und an die Deutsche Unfallversicherung gewandt. Von der Unfallversicherung erhielten wir zeitnah die Rückmeldung, dass an einer Klarstellung gearbeitet werde – diese ist seit gestern Abend hier zu finden. Innerhalb der Pressemitteilung wird zudem auf die geltenden Schutzstandards für Schulen verwiesen, in denen die Antworten zu den wichtigsten Fragen zu finden sind.

Darüber hinaus waren die Aktionen der „Querdenker“ mit Bezug auf die Masken auch Thema in der Sendung REPORT Mainz, die am 10. November ab 22 Uhr im Ersten ausgestrahlt wurde. Der Beitrag ist in diesem Mitschnitt der Sendung ab Minute 12:50 zu sehen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Geschichte hat gezeigt: Wann immer es extreme Ereignisse gibt, gibt es auch Menschen, die bei ihrer Suche nach Erklärungen und Lösungen auf Irrwegen gehen. Sie versuchen, das Unerklärliche, Bedrohliche in ein Weltbild zu integrieren, das ihnen die Situation kontrollierbarer erscheinen lässt. Dazu gehört leider auch die Zuweisung von Schuld und Verantwortung. Wir sind heute – anders als die Menschen im Mittelalter – in der komfortablen Lage, dass Wissenschaftler uns Zusammenhänge erläutern und belastbare Lösungen zum Schutz aller finden können. Lassen Sie sich also nicht verunsichern.

Mit den besten Wünschen

Ihr tlv thüringer lehrerverband