Statement des tlv zu „Zehn Jahre Landesprogramm Schulsozialarbeit“

Zehn Jahre Schulsozialarbeit in Thüringen – das ist auch aus unserer Sicht ein Grund zum Feiern. Denn vor zehn Jahren wurde der Grundstein für eine extrem wichtige Veränderung gelegt. Einige Schulleiterinnen und Schulleiter aus unseren eigenen Reihen haben das Glück, Schulsozialarbeiter an ihren Schulen zu haben. Sie betonen immer wieder, wie sehr ihnen das die tägliche Arbeit erleichtert. Die Schulsozialarbeiter haben oftmals einen ganz anderen Zugang zu den Kindern und Jugendlichen sowie zu deren Eltern. Darüber hinaus verfügen sie über wertvolle Netzwerke, die in Krisensituationen aktiviert werden können.

Zehn Jahre Schulsozialarbeit sind für uns als Interessenvertretung aber auch ein Grund zur Mahnung – denn in den zehn Jahren ist noch längst nicht genug passiert. Obwohl die Etablierung von multiprofessionellen Teams im Koalitionsvertrag versprochen wurde, haben noch immer viel zu wenige Schulen Zugriff auf die so wichtige Ressource Schulsozialarbeit. Die 500 Fachkräfte, von denen das Ministerium aktuell spricht, reichen noch nicht einmal aus, um an jede Schule einen Schulsozialarbeiter zu bringen. Schulsozialarbeit darf nicht länger als ein zusätzliches Angebot angesehen werden, das man den Schulen aus Kulanz macht. Die Praxis zeigt deutlich, dass sie ein notwendiger Bestandteil funktionierender Bildungsarbeit ist. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass an allen staatlichen Schulen die Schulsozialarbeit etabliert wird. Aus unserer Sicht kann das nur gelingen, wenn ein dauerhaftes gemeinsames Finanzierungspaket von Land, Gemeinden und Kommunen für Schulsozialarbeit geschaffen wird.“

Tim Reukauf, Sprecher und Mitglied der erweiterten Landesleitung