tlv fordert allgemeine Testpflicht nach Ostern

Erfurt, 18.03.2021 – Angesichts erster zutage tretender Logistikschwierigkeiten bei den Schnelltests an den Schulen formuliert der tlv-Landesvorsitzende Rolf Busch eine deutliche Forderung an die Landesregierung: „Wir erwarten, dass ab dem ersten Schultag nach den Osterferien eine allgemeine Testpflicht für alle Schülerinnen und Schüler sowie das gesamte schulische Personal gilt“. Getestet werden müsse zweimal pro Woche – und zwar so lange, bis ein Großteil der Bevölkerung, auch die Kinder und Jugendlichen, ein Impfangebot erhalten hätten.

Es habe sich an konkreten Beispielen gezeigt, so Busch, dass die von der Landesregierung finanzierten 300.000 Schnelltests für die Schulen nicht ausreichten, um die mit der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen vertraglich vereinbarten regelmäßigen Tests bis zum 31. März flächendeckend durchzuführen. „Unsere Nachfrage bei der KVT hat ergeben, dass die Anzahl der Testungen in den Schulen nur schwer kalkulierbar war und sich teilweise Dynamiken ergeben haben, die an anderen Stellen deutlich mehr Tests als vorgesehen notwendig machten. Dadurch bestehen jetzt mancherorts Lücken.“

Deshalb sei die Landesregierung gefordert, bereits jetzt entsprechend für die Zeit nach Ostern vorzuplanen. „Inzwischen wurde die sogenannte Bürgertestung eingeführt, das heißt, jeder Mensch in Thüringen hat das Recht, sich einmal wöchentlich testen zu lassen. Dieser Bürgertest sollte sinnvollerweise für alle, die in die Schule gehen, dorthin verlagert werden – und selbstverständlich von eigens dafür vorgesehenem Personal durchgeführt werden, denn die Pädagogen sollen unterrichten und nicht testen.“ Einen zweiten wöchentlichen Test vor Ort, so der tlv-Landesvorsitzende, sollte die Landesregierung finanzieren, solange es notwendig sei. Dies sei das Mindeste, was angesichts der immer wieder behaupteten hohen Priorität der Wiederaufnahme des Schulbetriebes zu erwarten sei. „Sachsen hat es vorgemacht: Eine allgemeine Testpflicht ist nötig und sinnvoll. Sie sorgt aber nur dann für ausreichend Sicherheit, wenn sie für alle Jahrgangsstufen gilt – und wenn langfristig genügend Tests zur Verfügung stehen.“

Allerdings, betont Busch, könnten verpflichtende Tests die höhere Priorisierung von Erzieherinnen und Lehrern in allen Schulformen bei den Impfungen keineswegs ersetzen: „Wir brauchen mehr als ein Werkzeug, um die Schulen wieder zu einigermaßen sicheren Orten zu machen.“