tlv zur aktuellen Schulnetzplanung: 90 Prozent Ausnahmen sind absurd

Erfurt, 10.08.2018 – Auf die in einer heute Morgen veröffentlichten Meldung geäußerte Kritik der Opposition an den aktuellen Plänen zur Schulstruktur reagierte der tlv mit Verständnis. „Wir teilen die Bedenken, die Christian Tischner anmeldet“, so der tlv-Landesvorsitzende Rolf Busch.

Tischner, bildungspolitischer Sprecher im Landtag, hatte die Antwort der Landesregierung auf seine Kleine Anfrage vom 3. Mai scharf kritisiert. Wenn der sogenannte Thüringenplan so umgesetzt würde, wie es derzeit geplant ist, dann würden gerade einmal 2,6 Prozent der Schulen in Thüringen die geforderten Größenkriterien erfüllen, so Tischner. Bei 90 Prozent hingegen würden vor allem die Mindest- und Höchstzahlen pro Klasse immer wieder unter- oder überschritten.

„Die Ergebnisse der Kleinen Anfrage bestätigen unsere Befürchtungen“, erklärte Busch. „Und angesichts dessen, dass künftig 90 Prozent die Ausnahme von der Regel sein sollen, stellt sich natürlich die Frage, wie sinnvoll die Regel überhaupt ist.“ Es sei gut und wichtig, dass der Gesetzentwurf Ausnahmen vorsehe, so Busch. „Aber wenn diese die überwältigende Mehrheit darstellen, führt dies das gesamte Unterfangen ad absurdum.“

Der tlv sei nicht gegen die Festlegung von Schulgrößen, betonte Busch. Nur müssten diese vernünftig und praktikabel sein. „Wir fordern deshalb die Landesregierung dazu auf, die Zahlen aus dem Entwurf eingehend zu prüfen und den tatsächlichen Gegebenheiten der Thüringer Schullandschaft anzupassen.“